23. November 2008

“Brachliegende” Wiesen nicht überbauen

Seit einigen Jahrzehnten ist es beim Zürcher Stadtrat Mode, immer wieder Wiesen überbauen zu wollen. Wohnungen gibt es in der Stadt Zürich tatsächlich immer zuwenige. Und da scheint es doch nur praktisch, dass diese ach so nutzlosen Wiesen einfach so rumliegen. Die kann man dann masslos zubetonieren und Häuser draufstellen – wie dies zum Beispiel im Rütihof geschehen ist oder aktuell in Affoltern. Wiederum hat der Stadtrat eine Wiese gefunden, die derzeit so “nutzlos” in der Gegend rumliegt: Am 30. November soll das Stimmvolk bewilligen, dass die Kronenwiese in Unterstrass überbaut werden werden darf.

Bisher haben die Stimmberechtigten solchen Begehren immer grünes Licht gegeben. Eine Menge Grünfläche in der Stadt Zürich ist dadurch verloren gegangen. Wenn wir so weitermachen, haben wir in dieser Stadt bald keine Wiesen mehr. Und so unnütz sind diese Flächen doch gar nicht! Im Gegenteil: Im ansonsten dichten Häuser- und Betonmeer der Stadt sind sie eine richtige Wohltat.

Ich rufe daher die Stimmberechtigten der Stadt Zürich dazu auf, der Stadt Zürich einen neuen Auftrag zu erteilen: Man soll endlich aufhören, vorhandene Grünflächen zu überbauen. Dort, wo alte Gebäude ersetzt werden müssen, soll etwas höher gebaut und neue Grünflächen geschaffen werden. Es gibt in dieser Stadt viele Liegenschaften, die über kurz oder lang ersetzt werden müssen.

Stimmen Sie deshalb am 30. November für die neue Nutzung des Zollfreilagergebietes mit Ja, betreffend der Kronenwiese mit Nein, und verhindern Sie auch künftig die Vernichtung von Grünflächen.

Denn bedenken Sie: Noch sind es Wiesen, die “brach liegen” und überbaut werden sollen. Was geschieht, wenn diese nicht mehr vorhanden sind? Liegen dann unsere Wälder “brach”? Sollen wir dann diese abholzen, damit in Zürich neue Wohnungen gebaut werden können?!

27. Oktober 2008

Bayern: «ST» obligatorisch

In Bayern scheint es ein Obligatorium zu geben: Der Ministerpräsident muss zwingend ein «ST» im Namen haben: STrauss, STreibl, BeckSTein und jetzt Seehofer, der sein ST im Vornamen trägt: HorST. Nur wer ein ST is, is a a bayrischer Ministerpräsident…?

10. August 2008

Vorsicht: Paidmailer!

Wer sich bei Paidmailern anmeldet braucht nicht nur eine Menge Geduld, weil man für eine sehr grosse Anzahl Klicks nur sehr wenig Geld verdient, sondern auch einen absolut perfekten Virenschutz. Denn was auf den dort beworbenen Seiten so alles lauert, ist bedenklich: da werden Viren, Trojaner, Adware und dergleichen auf den Computer geschleudert, dass einem schlecht wird! Deshalb: Vorsicht vor Paidmailern, nicht nur, weil sie einem das Blaue vom Himmel runter versprechen und nichts davon einhalten!

27. Juli 2008

Stell dir vor... Christoph Blocher

Stell dir vor, Christoph Blocher sagt etwas und kein Mensch berichtet darüber.

4. April 2008

BaA!

Anfangs März wurde bekannt, dass die Gratiszeitung «heute» ab Juni den neuen Namen «Blick am Abend» bekommen wird. Es war eh verwunderlich, dass das Blatt nicht von Anfang so hiess, zumal ja offensichtlich war, dass man mit der Abendzeitung den «Blick» quersubventionieren wollte. Indirekt gibt man dies mit dem Namenswechsel jetzt auch zu. Es ist anzunehmen, dass sich das «neue» Blatt auch gestalterisch dem «Blick» annähern wird. «heute» war bisher vor allem an die Gruppe der 14- bis 34-Jährigen gerichtet; es ist zu hoffen, dass man künftig auch die Menschen ansprechen will, die 35 Jahre und älter sind. Das bedingt aber, dass man erwachsener wird: Man sollte die Leserschaft nicht mehr duzen, technische Sachen wie zum Beispiel das iPhone von Apple sollten nicht mehr ganz so im Vordergrund stehen und als «wichtig» bezeichnet werden wie bisher. Und auch Blabla-Kolumnen wie diejenige von einer gewissen «Zora Off» fallen hoffentlich weg.

Alles in allem ist zu hoffen, dass der «Blick am Abend» nicht zum Ausruf seines vermeintlichen Kürzels Anlass gibt: «BaA!»

28. März 2008

«Tagesschau» mit Coop übernimmt Carrefour

Gestern, 27. März 2008, gab die Wettbewerbskommission (WEKO) bekannt, dass Coop die 12 Läden von Carrefour übernehmen darf. Auch die «Tagesschau» des Deutschschweizer Fernsehens (SF) berichtete in der 13-Uhr-Ausgabe darüber. Man hatte dabei gerade mal Zeit, die eigentliche Nachricht weiterzugeben, mitzuteilen, dass die WEKO auch verschiedene gravierende Auflagen ausgesprochen hatte, einen Sprecher der WEKO kurz erklären zu lassen, weshalb man die Auflagen gemacht habe, und zu erwähnen, dass Coop zwar keinerlei Verständnis für die Auflagen aufbringen könne, diese aber dennoch nicht anfechten werden. Man hatte jedoch keine Zeit, zu erwähnen, um was für Auflagen es sich genauer handelt.



Eine Menge Zeit hatte man in derselben Sendung aber dafür, die Schlagzeilen von «Tages-Anzeiger», «News», «Blick» und anderen Zeitungen zum Fussballspiel Schweiz - Deutschland vom Vorabend, das mit 0:4 geendet hatte, vorzulesen und zu zeigen. Ebenfalls viel Zeit konnte man dafür aufbringen, was die britischen Zeitungen zum Staatsbesuch des französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy und insbesondere seiner Ehefrau Carla Bruni und deren Auftritt (Kleid, Fusstellungen) zu berichten hatten. Und dann musste man unbedingt auch ausführlich darüber berichten, wie in Indien ein zweijähriges Mädchen, das beim Spielen in einen tiefen Brunnenschacht gefallen war, über Stunden hinweg gerettet wurde.



Fazit: Normalerweise fällt die 13-Uhr-Ausgabe der «Tagesschau», immer sehr wirtschaftslastig aus. In der Ausgabe vom 27. März 2008 hatte man für die Nachricht WEKO/Coop/Carrefour allerdings kaum Zeit, für Boulevardthemen jedoch jede Menge davon.



Es mag ja sein, dass Boulevardthemen auch sehr gefragt sind. Und es ist mehr oder weniger verständlich, dass die «Tagesschau»-Redaktion auch solche Themen behandeln will. Aber kann man dafür bitte eine eigene Sendung zusammenstellen? Eine Sendung, aus deren Titel klar hervorgeht, dass es sich um Boulevard-Nachrichten geht? ich schlage vor, man nenne diese Sendung «Boulevard-Tagesschau».

27. März 2008

Coop darf Carrefour-Läden übernehmen

Als die WEKO entscnied, dass die Migros 70 Prozent von Denner übernehmen darf, liess Coop verlauten, der Entscheid sei richtig und man freue sich darüber. Wahrscheinlich freute man sich allerdings nicht darüber, dass Denner in Migros-Besitz überging und damit in Schweizer Händen blieb, sondern über die Auflagen, die die WEKO der Migros machte: unter anderem nämlich darf die Migros während sieben Jahren keinen anderen Lebensmittel-Detailhändler übernehmen. Nun hat die WEKO ihren Entscheid vom 17. März 2008 bekanntgegeben: Coop darf die 12 Megastores von Carrefour übernehmen - allerdings unter ähnlichen Auflagen wie bei Migross/Denner. Unter anderem darf der Basler Detaislhandelsriese während der nächsten sechs Jahre keine Lebensmittel-Detailhändler übernehmen. Und siehe da: Die Auflagen werden von Coop zwar nicht angefochten, es wird aber ganz und gar kein Verständnis dafür aufgebracht.

Das ist ja auch kein Wunder. Während der letzten Jahre hat die WEKO sämtliche Übernahmegelüste von Coop einfach durchgewunken - zuletzt bei der Dipl. Fust AG, bei welcher von der WEKO lediglich Pdeudo-Auflagen gemacht wurden. Nun bekommt Coop erstmals einschneidende Auflagen präsentiert, was man in Basel ganz und gar nicht gewöhnt ist. Nun endlich werden die Marktbeherrschungsgelüste von Coop gebremst - lange genug hat es gedauert!

11. März 2008

TeleTop statt TeleZüri

Letzte Woche wurde bekannt, dass der Zürcher Regierungsrat bei der neuen Konzessionsvergabe nicht TeleZüri, sondern den Regionalsender TeleTop favorisiert. In der Bevölkerung war man bestürzt, noch mehr selbstverständlich in den Räumen von TeleZüri: Wie kann der Regierungsrat wagen, dem hochheiligen, alteingesessenen TeleZüri an den Karren zu fahren?!

TeleZüri ist der meistgesehene Lokalsender in Zürich. Logisch, denn es gibt keinen anderen. Man sagt, die Zürcher wollen keinen anderen Sender als TeleZüri.

Wirklich?

Mag sein. Sie kennen ja nichts anderes. Über das Kabelfernsehen der Cablecom wird in der Stadt Zürich ausschliesslich TeleZüri verbreitet. Vor ein paar Jahren wurde auch noch der kleine Sender ZüriPlus aus Dietlikon eingespeist, der mit seinem (damaligen) Programm nicht relevant war und demzufolge relativ unbeachtet blieb - auch als die Cablecom ZüriPlus wieder aus dem Netz nahm.

Seit seinem Sendebeginn hat sich TeleZüri kaum verändert. Der Besitzer hat gewechselt: von Gründer Roger Schawinski ging der Sender an die Tamedia über, was den einzigen Logowechsel innerhalb der bisherigen Sendejahren mit sich brachte. Wurde ursprünglich um 19.00 Uhr eine Stunde lang aktuell gesendet, beginnt die aktuelle Sendung mittlerweile um 18.00 Uhr. Es gibt keinen Sendeschluss um Mitternacht oder 01.00 Uhr mehr; es wird im 24-Stunden-Betrieb gesendet. Noch immer produziert TeleZüri täglich eine Stunde selbst: Nachrichten, Wetter, Talk. Das Nachrichtenstudio erinnert stark an das alte Studio der «Tagesschau» von SF DRS - es ist genauso dunkelblau und mittlerweile überhaupt nicht mehr zeitgemäss. Die Sendungen «TalkTäglich» und «SonnTalk» werden seit etlichen Jahren von denselben beiden Gesichtern beherrscht: Markus Gilli und Hugo Bigi.

Mann, wie langweilig!

TeleZüri trat ursprünglich gegen das Monopol der SRG an. Man wollte anderes Fernsehen machen, sich von SF DRS abheben. Es war tatsächlich etwas neues, schon, weil die Nachrichten im Dialekt vorgetragen wurden und weil sich dieser Sender mehr um die Lokalaktualitäten kümmern konnte, als dies beim grossen SF DRS möglich war und heute auch noch ist. Trotzdem war der Sender von Anfang nichts Besonderes, weil es immer denselben Trott bietet. TeleZüri ist zum Riesen unter den Regionalsendern geworden - und bei seiner Entwicklung ganz am Anfang stehengeblieben.

Der Regierungsrat tut gut daran, einen anderen Sender zu favorisieren. Es kann nicht schaden, wenn künftig auf dem Zürcher Kabelnetz zwei Regionalsender über das Geschehen berichten. Der Bevölkerung tut es gut, weil sie dann sieht, dass es auch etwas anderes gibt als das immer gleiche TeleZüri. Beiden Sendern wird es gut tun, weil sie sich weiterentwickeln müssen, um die Gunst der Fernsehzuschauer zu erlangen.

Letztendlich wird das BAKOM entscheiden, welchem Sender es eine Konzession erteilt. Hoffentlich kommt es der Empfehlung des Zürcher Regierungsrates, TeleTop eine Konzession für Zürich zu erteilen, nach.

5. März 2008

Das beste Foto von David Beckham


Es gibt tausende Fotos von David Beckham. Die meisten beweisen, dass es sehr schwer ist, diesen Mann ins rechte Licht zu rücken. Er sieht selten wirklich gut aus auf Fotos. Das beste Foto ist ausgerechnet eines, das ihn in Unterhosen zeigt.

3. März 2008

Steueraffäre, Massenmedien und Liechtenstein

Es ist überaus beschämend, dass es eine Steuerhinterziehungsaffäre, in der Liechtenstein eine Rolle spielt, braucht, damit die Massenmedien Kenntnis davon nehmen, dass es das Fürstentum überhaupt gibt.

Es ist äusserst beschämend, dass es dieselbe Steuerhinterziehungsaffäre benötigt, damit Thomas Gottschalk in der Sendung «Wetten, dass..?» auch endlich seine Zuschauer im Fürstentum Liechtenstein begrüsst - wie dies am vergangenen Samstag endlich geschehen ist.

29. Februar 2008

Hape Kerkeling als Nachfolger von Thomas Gottschalk

Verschiedene Quellen berichten heute, das ZDF wünsche sich Hape Kerkeling im eigenen Programm. Es heisst, dass er ab dem Jahre 2010 die Samstagabendsendung «Wetten, dass...?» von thomas Gottschalk übernehmen soll.

Es verwundert nicht, dass solche Gerüchte ausgerechnet in diesen Tagen die Runde machen, zumal morgen Abend, also am 1. März 2008, eine weitere Ausgabe von «Wetten, dass...?» über die Sender des ZDF geht. Und nachdem die Sendung immer häufiger in der Kritik steht und auch Zuschauer verliert, ist es nicht verwunderlich, dass es Leute gibt, die nach einem Nachfolger für Gottschalk Ausschau halten. Nur: Wird die Sendung besser, wenn sie von einem anderen Menschen präsentiert wird? Wohl kaum! Die Wetten werden dadurch nicht origineller, die Prominenten werden dadurch nicht weniger Werbung für ihre Bücher, CD's und Filme machen und die Wetteinsätze der Promis werden dadurch auch nicht anspruchsvoller. Denn es ist nicht der Moderator, der die Gäste einlädt und die Wetten aussucht, sondern die Redaktion. «Wetten, dass...?» war und ist eine gute Idee, die aber mittlerweile mehr als verbraucht ist. Die Redaktion kriegt es hin, pro Staffel eine oder vielleicht zwei wirklich gute Sendungen zu produzieren, der Rest ist solala. Daran würde auch ein neuer Moderator - ob dieser nun Hape Kerkeling heisst oder einen anderen Namen trägt - nichts ändern.

Thomas Gottschalk hat vor einigen Wochen (laut Meldungen im Internet) gesagt, er wolle die Sendung mit ins Grab nehmen. Das heisst doch, er will sie moderieren, bis er stirbt. Und dann soll sie abgesetzt werden. Demnach muss man auch keinen Nachfolger suchen. Aber mal dran denken, die Redaktion auszuwechseln und vielleicht das Konzept zu ändern (wie wäre «Wetten, dass...?» ohne prominente Wettpaten?) ist dringend nötig.

Das ZDF kann weiterhin hoffen, dass Hape Kerkeling künftig in seinen Programmen zu sehen ist. Ob er zum ZDF passt ist allerdings eine andere Frage. Ob ihn das ZDF-Publikum will, auch. Zu «Wetten, dass...?» allerdings passt er gar nicht. Um Thomas Gottschalk zu ersetzen, braucht es dann doch etwas mehr. Und vor allem keinen Komiker.

Falls man doch mal einen Nachfolger für Thomas Gottschalk bei «Wetten, dass...?» suchen müsste, sollte man unbedingt Thomas Ohrner in Betracht ziehen. Der wäre für diese Sendung wirklich geeignet.

11. Februar 2008

Deutschland sucht und findet nicht

Seit einer Weile sucht Deutschland via RTL einen Superstar. Das geht jetzt schon seit ein paar Jahren so. In diesen Wochen ist nun die fünfte Staffel dieser Sendereihe aktuell. Was beweist, dass man den Superstar bereits viermal nicht gefunden hat. Oder? Vielleicht sollte man sich bei der Suche einfach mal ein bisschen mehr anstrengen. Und möglicherweise sollte man, nachdem es ja nun viermal nicht geklappt hat, einfach mal die Jury auswechseln. Dann könnte Dieter Bohlen mal wieder etwas anderes machen als seine blöden Sprüche rauslassen. Zum Beispiel ein Buch schreiben. Noch eins? Nein, das wollen wir dann doch auch nicht. Oder er könnte noch öfter bei Johannes B. Kerner auftreten. Dann bekäme er dort nicht nur Tantiemen für die von ihm komponierte Erkennungsmelodie, sondern auch gleich noch Gage für den Auftritt.

Zurück zum gesuchten Superstar: Vielleicht sollte man das doch mal den Rudi Cerne mit seiner Sendung «Aktenzeichen XY ...ungelöst» machen lassen. Vielleicht hätte die Sucherei dann endlich ein Ende und der Superstar wäre gefunden.

Und RTL könnte aufhören, diese absolut unnötigen, nervigen Trailer für die Sendung «Deutschland sucht den Superstar» zu senden.

9. Februar 2008

Deutsche Filmproduktionen: Schreien immer inklusive

Gestern Freitag wurde die Aufzeichnung der Verleihung der «Goldenen Kamera» im ZDF ausgestrahlt. Die Sendung mit Thomas Gottschalk war nicht schlecht; die Verleihung des HÖRZU-Preises verlief zügig und war kaum langweilig.

Bei den Filmausschnitten wurde aber einmal mehr deutlich: In deutschen Filmen schreien sich die Leute an. Anscheinend geht es nicht ohne. Und Werbung für einen Film kommt auch nicht ohne Schreiszenen aus. Das hat auch die Vorstellung von Til Schweigers Film «Keinohrhasen» in der Sendung «Wetten, dass...?» vom Dezember 2007 gezeigt. Keine Szene in der Vorschau, in der nicht geschrien wird.

Warum muss in den deutschen Filmen dauernd geschrien werden? Interessiert so ein Film das Publikum wirklich? Ist Schreien in Filmtrailern werbewirksam? Würden mehr Leute in den Film gehen, wenn die Filme mit weniger Schrei-Szenen beworben würden? Gehen die Leute ins Kino, weil sie wissen, dass in dem Film, der da geboten wird, rumgeschrien wird?

Und warum ist in deutschen Film- und Fernsehproduktionen die Hintergrundmusik konsequent zu laut? Warum soll man das Genuschele der Schauspieler nicht verstehen? Schliesslich ist dies wegen der zu lauten Hintergrundmusik - die zu oft eigentlich Vordergrundmusik genannt werden müsste - nicht möglich.

Deutsche Filmproduktionen - ausgezeichnet wegen Schrei-Szenen und zu lauter Hintergrundmusik?

22. Januar 2008

Die neue Mode der Fernsehsender

Das ist ja nicht neu: Wenn eine neue Serie auf den Bildschirm kommt, wird sie vorher wochenlang intensiv beworben - mit Trailern, mittels Auftritten der Darstellern in Talksendungen und Unterhaltungsshows, und mit Anzeigen in Programmzeitschriften.

Das hingegen ist neu: Wenn eine Serie nicht von vornherein Traumquoten erreicht, wird sie umgehend abgesetzt. Das jüngste Beispiel liefert RTL. Am vergangenen Donnerstag lief die erste Folge der lang und intensiv beworbenen Serie «Die Anwälte». Die Einschaltquoten waren aber dermassen schlecht, dass man sich nun entschloss, die weiteren Folgen gar nicht erst zu senden und den Sendeplatz mit einer anderen, bereits erfolgreichen Serie zu bestücken. Anscheinend vergissdt man bei RTL, dass es auch noch andere Fernsehprogramme gibt. An dem besagten Donnerstagabend sendete SAT.1 einen Film, der nun mal um einiges mehr Zuschauer fand als die eigene Serie. Na und? Vielleicht hätten eine Woche später mehr Menschen den Wunsch gehabt, sich von den «Anwälten» auf RTL unterhalten zu lassen. Möglicherweise, weil Freunde und Bekannte geraten hätten: «Schau dir das mal an, das ist offenbar eine gute Serie.» Aber dazu kann es nun nicht mehr kommen. RTL ist nicht der erste Sender, der sich so verhält, und «Die Anwälte» wird nicht die letzte Serie sein, die so schnell wieder verschwindet.

Die Sender schneiden sich mit diesem Verhalten aber ins eigene Fleisch: Warum soll man sich die erste Folge einer neuen Serie überhaupt ansehen, wenn man damit rechnen muss, dass diese mangels genügender Einschaltquoten nicht fortgesetzt wird? Die Sender sollten mehr Geduld haben. Die meisten Serien und Unterhaltungsshows entwickeln mit der Zeit einen höheren Bekanntheitsgrad und damit höhere Einschaltquoten. Bisher war das so. In Zukunft allerdings anscheinend nicht mehr, weil die Verantwortlichen durch das ständige Absetzen den Zuschauern gar keine Möglichkeit mehr geben, sich mit einer Serie und deren Figuren auseinanderzusetzen.