18. März 2012

Schlag den Raab bis um 2 Uhr

Das war ja mal wieder eine tolle «Schlag den Raab»-Sendung gestern Abend! Und die längste auch noch. Vielen Dank!

Bei dieser Sendung zeigt es sich immer wieder: Die Auftritte von Musikern sind völlig fehl am Platze. Nicht nur, weil sie den Sendeablauf stören und überhaupt nicht ins Konzept passen. Dadurch, dass es schon so viele Werbeunterbrechungen gibt, wirken die Musikunterbrechungen doppelt störend – auch, weil dann immer auch noch für ein Album geworben der Interpreten geworben wird.

Und noch etwas hat sich zum wiederholten Male gezeigt: Es hat keinen Sinn, Frauen als Kandidaten einzuladen. Das Publikum will nicht, dass Stefan Raab gegen eine Frau antreten muss. Richtig so!

Man müsste halt eine Frauen-Ausgabe der Sendung kreieren. Es müsste ja nicht in jeder Sendung gegen dieselbe Frau angetreten werden. Wie bei der Version «Schlag den Star». Nur wird es das wohl nie geben. Schon wegen des vermeintlichen Sendungstitels:

«Hau die Frau»

17. März 2012

Gottschalks Sendung wird umgebaut

Thomas Gottschalk versucht sich mit seiner neuen Sendung «Gottschalk live»  seit dem 23. Januar 2012 im Vorabendprogramm der ARD zu etablieren. Mit geringem Erfolg. Die Einschaltquoten sinken ständig; schnell fiel man unter die diejenigen Werte die das Vorgängerformat, «Das Duell im Ersten» (moderiert von Florian Weber), gebracht hatte.

Nach acht Sendewochen nun soll das Format umgebaut werden. Die erste Neuerung wird bereits ab kommenden Montag zu sehen sein: Studiopublikum. Genau auf dieses hatte man ursprünglich bewusst verzichtet.

Thomas Gottschalk stellt seinen Gästen  durchwegs lange Fragen. Das hat er bereits bei «Wetten, dass…?» schon gemacht, was dort allerdings nicht so sehr störte, weil es eine lange Sendung war. Nun hat der Mann aber grade mal 30 Minuten Sendezeit – wobei eben gerade das auch nicht stimmt: Zweimal wird die Sendung durch Werbung/Wetter unterbrochen (die kurze Rückkehr nach der Wettersendung wäre allerdings wirklich nicht nötig – sie dient lediglich der Verabschiedung). Gottschalk hat also eine tatsächliche Sendezeit von plus-minus 24 Minuten – so viel Zeit brauchte er am Samstagabend, um warmzulaufen. 24 Minuten sind für Thomas Gottschalk zu kurz. Da kann der Quassler gar nicht alles unterbringen, was ihm auf der Zunge brennt, er kommt in Notstand, wenn er seine lang formulierten Fragen stellt, mag gar nicht recht zuhören, weil er ständig auf die Zeit achten muss.

Mit einem Umbau der Sendung wird das alles nicht besser – mit Studiopublikum schon gar nicht. Es geht auch noch Zeit für den Applaus verloren.

Die ARD will mit ihrem Vorabendprogramm ein junges Publikum ansprechen – und schickt eine Blabla-Sendung mit einem 61-jährigen Moderator auf den Sender. Damit kann man kein junges Publikum vor den Fernseher locken.

«Gottschalk live» könnte sehr gut sein – wenn die Sendung mindestens 90 Minuten lang wäre, nur einmal pro Woche und um 20.15 Uhr laufen und nicht durch Werbung unterbrochen würde.

Denn niemand will sehen, wie der Mann, der über 20 Jahre Europas erfolgreichste Samstagabend-Show präsentierte, die Werbung ansagt.

15. März 2012

Fernsehberichterstattung zur Schweiz

Quizfrage: Welches Land ist seit ein paar Jahren der Deutschen liebstes Auswanderungsziel? Richtig: die Schweiz!

Immer mehr Deutsche leben hier.

Hat die Berichterstattung in Deutschland über die Schweiz in dieser Zeit zugenommen? Nein. Es wird nach wie vor praktisch nicht aus und über die Schweiz berichtet bei ARD und ZDF sowie anderen Sendern.

Ausser heute.

Soeben bei «heute nacht» im ZDF: In einem Tunnel in Siders im Kanton Wallis ist ein Bus schwer verunfallt. Es sind 28 Menschen gestorben. Der Bus war auf dem Weg nach Belgien.

Wäre so ein Bus-Unfall auch ein Thema in den deutschen Medien gewesen, wenn das Ziel in der Schweiz gewesen wäre?

Die Schweiz liegt mitten in Europa, ist Nachbar Deutschlands. Und trotzdem erfahren die deutschen Zuschauer um einiges mehr über Länder, die wesentlich weiter weg sind.

Man könnte meinen, die Schweiz sei eines der Länder, die sich völlig abschotten; das Internet beschränke und keine Informationen rausgebe sowie niemanden ins Land rein oder hinaus lasse.

Dem ist nun wirklich nicht so. Die deutschen Medien interessieren sich einfach nicht für das Land, in welchem mittlerweile über 50’000 Deutsche leben und das die deutsche Exklave Büsingen umgibt.

Ausser, wenn ein Bus verunfallt und es Tote gibt.

Bedenklich!

10. März 2012

Big Win von Coop Supercard

Coop führt derzeit für Supercard-Besitzer ein Gewinnspiel durch: Wer für mindestens CHF 20 einkauft, erhält ein «Big Win»-Los. Es gibt Sachpreise zu gewinnen. Der Hauptpreis: «Für CHF 1 Million gratis einkaufen».

Die Teilnahmebedingungen sind auf dem Los mit «Spielregeln» betitelt und nicht vollständig abgedruckt. Den vollständigen Text kann man unter www.supercard.ch lesen. Ziemlich weit unten wird den Teilnehmern (daher die Kleinschreibung bei den Worten «sie» und «ihr») folgendes mitgeteilt:

Für den Fall eines Gewinns erklären sie sich ausdrücklich damit einverstanden, dass ihr Name und ihr Gewinn in der Coopzeitung genannt und ein Bild von ihnen in der Coopzeitung abgedruckt werden kann.

Falls man etwas gewinnt wird also nicht nur der Name in der Coopzeitung veröffentlicht, man muss sich auch noch fotografieren lassen. Das wird öfter in Wettbewerben verlangt. Aber es wird nie erklärt, warum das so ist. Was haben Wettbewerbsveranstalter davon, dass sie Bilder von Gewinnern veröffentlichen dürfen?

Warum werden die Veranstalten von Gewinnspielen nicht verpflichtet, verpflichtet, in den Teilnahmebedingungen reinzuschreiben, wozu sie die Veröffentlichung von Namen und Fotografien von Gewinnern verlangen?