9. Februar 2008

Deutsche Filmproduktionen: Schreien immer inklusive

Gestern Freitag wurde die Aufzeichnung der Verleihung der «Goldenen Kamera» im ZDF ausgestrahlt. Die Sendung mit Thomas Gottschalk war nicht schlecht; die Verleihung des HÖRZU-Preises verlief zügig und war kaum langweilig.

Bei den Filmausschnitten wurde aber einmal mehr deutlich: In deutschen Filmen schreien sich die Leute an. Anscheinend geht es nicht ohne. Und Werbung für einen Film kommt auch nicht ohne Schreiszenen aus. Das hat auch die Vorstellung von Til Schweigers Film «Keinohrhasen» in der Sendung «Wetten, dass...?» vom Dezember 2007 gezeigt. Keine Szene in der Vorschau, in der nicht geschrien wird.

Warum muss in den deutschen Filmen dauernd geschrien werden? Interessiert so ein Film das Publikum wirklich? Ist Schreien in Filmtrailern werbewirksam? Würden mehr Leute in den Film gehen, wenn die Filme mit weniger Schrei-Szenen beworben würden? Gehen die Leute ins Kino, weil sie wissen, dass in dem Film, der da geboten wird, rumgeschrien wird?

Und warum ist in deutschen Film- und Fernsehproduktionen die Hintergrundmusik konsequent zu laut? Warum soll man das Genuschele der Schauspieler nicht verstehen? Schliesslich ist dies wegen der zu lauten Hintergrundmusik - die zu oft eigentlich Vordergrundmusik genannt werden müsste - nicht möglich.

Deutsche Filmproduktionen - ausgezeichnet wegen Schrei-Szenen und zu lauter Hintergrundmusik?