Nach dem Rausschmiss der beliebten Moderatorin Andrea Kiewel beim ZDF und beim MDR sollten sich alle anderen Moderatoren - ob nun bei öffentlich-rechtlichen oder privaten Sendern - genau überlegen, ob sie Werbeverträge unterzeichnen oder nicht. Anscheinend wird jetzt nämlich (endlich) von Seiten der Sender härter durchgegriffen - und nicht mehr nur bei Dopingfällen beim Radsport!
22. Dezember 2007
21. Dezember 2007
Andrea Kiewel ist weg vom Fernsehfenster
Anfang dieses Jahres war die beliebte Moderatorin Andrea Kiewel zu Gast in der Sendung «Johannes B. Kerner», in der es ums Abnehmen ging. Kiewel sprach darüber, dass sie mit den Weight Watchers abgenommen habe und äusserte sich so positiv darüber, dass Kerner nachfragte, ob sie einen Werbevertrag mit Weight Watchers habe. Andrea Kiewel verneinte.
In dieser Woche nun aber kam eine andere Wahrheit ans Licht: Kurz vor er erwähnten JBK-Sendung hatte die Moderatorin vom «ZDF-Fernsehgarten» doch einen Vertrag mit Weight Watchers unterschrieben. Andrea Kiewel hat die Lüge mittlerweile auch zugegeben.
Das ZDF und auch der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR), bei dem Kiewel seit einigen Monaten die Talkshow «Riverboat» mitmoderierte, haben die Zusammenarbeit mit Andrea Kiewel per sofort aufgelöst. Für beide öffentlich-rechtlichen Sender ist erwiesen, dass Andrea Kiewel in der JBK-Sendung und auch in zwei anderen ZDF-Sendungen Schleichwerbung betrieben hat, indem sie die Weight Watchers hervorgehoben hat - und dies mit einem Werbevertrag in der Tasche.
Andrea Kiewel ist eine sehr beliebte Moderatorin. Es muss den Verantwortlichen sehr schwergefallen sein, sie aus den Moderationsdiensten zu entlassen. Aber sie hatten schlussendlich keine andere Wahl. Es ist allen Moderierenden bei den öffentlich-rechtlichen Sendern strengstens untersagt, Schleichwerbung zu betreiben. Würde man dies bei einer so beliebten Moderatorin wie Andrea Kiewel tolerieren, bei jemandem weniger beliebten aber nicht, wäre dies eine ungerechte Behandlung.
Beim ZDF liegen derzeit noch sechs fertig vorproduzierte Unterhaltungssendungen vor, die bis Ende Februar zur Erstausstrahlung gelangen. Diese Sendungen wurden geprüft und wurden nicht beanstandet. Die erwähnte «Johannes B. Kerner»-Sendung sowie eine Folge von «Lafer! Lichter! Lecker!» und «Volle Kanne», in denen Kiewel ebenfalls über Weight Watchers gesprochen hatte, werden künftig jedoch nicht wieder im Fernsehen zu sein. Beim MDR gibt es noch eine vorproduzierte Folge von «Riverboat», die demnächst gesendet werden. Für die Moderation für den «ZDF-Fernsehgarten» und «Riverboat» werden nun Nachfolgerinnen gesucht.
20. Dezember 2007
Weihnachtsbeleuchtung - gelb und weiss
Alle Jahre wieder ist Weihnachten. Und alle Jahre wieder kommt sie wieder: die Weihnachtsbeleuchtung. Mal recht üppig, mal schlicht. Mal sind es unbewegliche Lämpchen, dann wieder Symbole, die wie verrückt blinken und sich verändern, farblich als auch in der Form. Das passt dann eher zur Fasnacht, aber diejenigen Leute, die solche Sachen ins Fenster mögen das so - oder wissen nicht, dass man das nervöse Animationszeug auch verlangsamen und ganz abschalten kann.
In diesem Jahr ist nun etwas neues hinzugekommen. Es gibt jetzt nicht mehr nur gelbleuchtende Lämpchen, jetzt sind sie auch in weiss erhältlich. Auf den ersten Blick wirkt das furchtbar. So unpersönlich, so kalt, so grell - und das soll Weihnachten sein? Je nachdem können breite, weisse Lichtevorhänge, die dafür aber nicht allzu lang sind, von weitem den Eindruck machen, als seien sie nicht lesbare Firmenlogos - Leuchtwerbung sozusagen.
Und doch: Wenn man diese Lämpchen jeden Abend immer wieder sieht, gewöhnt man sich etwas dran. Schön sind sie noch immer nicht. Es ist immer noch unpersönlich, so grell und so kalt - kalt wie Eis. Und dann sieht man in der Nähe einen kleinen Lichterzweig und stellt fest: ein bisschen sieht es aus wie Eis. Leuchtendes Eis. Man weiss nicht, ob dieser Eindruck gewollt ist, aber zur derzeitigen Kälte passt es ja gut. Leuchtendes Eis - auch wenn es Kunststoff ist - sieht gut aus.
Und: Laut einem ZDF-Bericht sind diese neuen weissen Lichter wesentlich weniger nach Strom hungrig als ihre gelben Pendants. Man wird sie in kommenden Jahren wohl öfter sehen...
17. Dezember 2007
Hauptsache «eine Frau»
Als sich damals Liliane Uchtenhagen als Bundesrätin zur Wahl stellte, war der Wunsch, endlich «eine Frau» in der Regierung zu haben, legitim. Die Enttäuschung war gross, als es die erste Kandidatin für dieses Amt nicht geschafft hatte. Später gab es wieder eine Kandidatur von «einer Frau», und diesmal klappte es auch. Die erste Frau war in den Bundesrat gewählt worden: Elisabeth Kopp. Die Freude war gross: endlich, endlich hatte es «eine Frau» geschafft! Seither gab es noch mehr Bundesratswahlen und immer kam auch die Forderung nach «einer Frau».
Am Mittwoch, 12. Dezember 2007, war wieder Bundesratswahl angesagt. An diesem Tag wurde der bisherige Bundesrat Christoph Blocher nicht wiedergewählt. Während der Live-Übertragung aus dem Bundeshaus interviewte die SF-Journalistin und «Rundschau»-Moderatorin Sonja Hasler die St. Galler SVP-Politikerin Jasmin Hutter und ging mit der Bemerkung auf diese zu, dass sie selbst sich sehr darüber freue, dass nun «eine Frau» gewählt worden sei und wollte diese Freude mit der Politikerin teilen, indem sie hoffte, einen ebensolchen überschwänglichen Freudenausruf zu hören zu bekommen - erhielt aber sogleich einen Dämpfer: Frau Hutter erwiderte mit Nachdruck, dass es ihr doch sowas von egal sei, ob nun Frau oder Mann gewählt sei, ihr sei es wichtig, dass diejenige Person gewählt werde, welche die richtige Politik mache - egal, ob dies nun Mann oder Frau sei.
Damit trifft sie genau den Punkt. Seit es die erste Frau in den Bundesrat geschafft hat, darf es nicht mehr als sensationell gelten, dass es nun wieder oder noch «eine Frau» geschafft hat. Vor vier Jahren wurde ebenfalls ein Bundesratsmitglied nicht wieder in die Regierung gewählt. Bei der Wahl davor, als ebendiese Person gewählt wurde, war das Hurrageschrei gross: «eine Frau, eine Frau»! Allerdings war man im Verlauf der Amtsperiode mit der Politik dieser Frau nicht zufrieden - vor allem Frauen waren enttäuscht - und man sprach nicht mehr von «einer Frau», sondern von Ruth Metzler.
Auch bei der aktuellen Wahl kam aus der Bevölkerung wieder die grosse Freude darüber, dass «eine Frau» gewählt wurde. Einfach «eine Frau».
Seit es Elisabeth Kopp in die Regierung geschafft hat, muss es selbstverständlich sein, dass sowohl Männer als auch Frauen in diesem Gremium Einsitz nehmen. Es wird künftig mal mehr Frauen, mal mehr Frauen geben, vielleicht wird der Bundesrat auch vollständig aus Frauen bestehen.
Immer muss es aber so sein, dass nicht einfach «eine Frau» oder «ein Mann» gewählt wird. Frauenrechtlerinnen müssen lernen, dass es nicht reicht, einfach «eine Frau» zu wählen - spätestens seit Ruth Metzler sollten sie gelernt haben, dass auch sie allen Kandidaten und Kandidatinnen gegenüber kritisch sein sollten. Auch «eine Frau» kann die falsche Politik machen. Sie sollten sich mit den verschiedenen Personen auseinandersetzen und auch mal zugeben können, dass es falsch ist, eine bestimmte Frau zu wählen, oder besser wäre, einen bestimmten Mann.
Die Bundesversammlung hat die Aufgabe, diejenigen Personen in den Bundesrat zu wählen, die für das Amt - also die gestellte Aufgabe - und die Schweiz geeignet sind. Nicht einfach «Frauen» und «Männer». Am 12. Dezember 2007 wurde deshalb nicht einfach «eine Frau» gewählt. Am Tage danach wurde auch nicht einfach «eine Frau» als Bundesrätin vereidigt.
Als Bundesrätin gewählt und vereidigt wurde Eveline Widmer-Schlumpf.
15. Dezember 2007
Öffentlicher Steh-Verkehr
Vielen Dank an die VBZ, dass sie es auch am Freitag- und Samstagabend nach wie vor nicht für nötig hält, auf der Linie 80 Gelenkbusse einzusetzen. Gerade die Strecke Bahnhof Oerlikon-Hönggerberg-Bahnhof Altstetten-Triemlispital ist wie geschaffen dafür, in einem total überfüllten Bus angenehm zu stehen!
Vielen Dank an all jene, die ihre vollen Rucksäcke nicht abnehmen und zwischen die Füsse stellen. So ist es noch um einiges angenehmer im Bus, weil man noch weniger Platz zum Durchkommen und einem ständig irgendein Rucksack an den Körper geknallt wird!
Ebenfalls vielen herzlichen Dank an all diejenigen, die sich weigern, von den Klappsitzen aufzustehen, obwohl der Bus brechend voll ist. Dadurch, dass diese Leute sitzenbleiben, geht auf der Plattform wertvoller Raum zum Stehen verloren. Ich wünsche all diesen Sitzenbleibern von ganzem Herzen, dass der Bus während der Fahrt einen abrupten Stopp reissen muss, so dass sämtliche Stehenden wie eine Lawine auf diese Klappsitz-Sitzenden fallen!
11. Dezember 2007
Europa in Nachrichtensendungen?
Wenn der Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika das Maul aufmacht, wird in unseren Nachrichtensendungen darüber berichtet. Wenn im Irak ein Selbstmordattentat (oder was auch immer) verübt wird, werden darüber in der «Tagesschau» informiert. Die ZDF-Sendung «heute» sagt uns, was in Afghanistan so alles passiert. Und in Bali findet die Weltklimakonferenz statt. Und Herr Putin in Russland ist uns auch allen wohlbekannt.
Doch was wir von unseren direkten Nachbarländern? Hat die Niederlande keine Probleme? Finden in Dänemark keine Wahlen statt? Wenns hochkommt, wird aus Frankreich mal etwas berichtet, und auch über die verschiedenen Regierungskrisen in Italien. Was wissen wir sonst über das Geschehen in diesen Ländern? Wann haben wir zum letzten Mal etwas über die Geschehnisse in Schweden oder Norwegen vernommen? Wissen die Nachrichtenredaktionen bei ARD, ZDF und SF DRS, dass es in unserer unmittelbarer Nähe das Fürstentum Liechtenstein gibt? Warum wird in Deutschland so wenig über die Schweiz berichtet? Schliesslich kriegt man in der Schweiz (wenigstens) von Deutschland eine Menge zu sehen und zu hören.
Hallo liebe Nachrichtenredaktionen der europäischen öffentlich-rechtlichen als auch der privaten Fernsehanstalten: Wir sind hier in Europa! Wir wollen nicht nur Nachrichten aus unserem eigenen Land und aus Weitfortistan hören, sondern auch unser europäisches Nachbarumfeld besser kennenlernen! Bringt doch ab 2008 endlich mehr Infos aus Europa und weniger aus Übersee!
Gratiszeitungen im Rütihof
Warum gibt es eigentlich bei der Endhaltestelle «Rütihof» keine Boxen mit Gratiszeitungen? «20 Minuten», «heute», «.ch» und auch sonst keine «News» sind hier zu finden! Ich finde es wirklich schade, dass man dort von den Gratisblättern so vernachlässigt wird! Bitte sofort ändern!