Bald ist es wieder soweit: es ist Monatsende. Dann werden wieder Wetterstatistiken bekanntgegeben. Bereits Mitte Oktober liess man vermelden: «Der Oktober war bisher zu warm und zu trocken.» Aha.
Woher weiss man das? Man hat wohl über Jahre hinweg Wetterdaten gesammelt und so einen Durchschnitt für die einzelnen Monate und Jahreszeiten errechnet. Und darum können nun Meteorologen dem Wetter vorwerfen, dass es nicht macht, was es sollte. Dass es im Oktober zum Beispiel mehr regnen sollte, als es dies bisher tat.
Hat man dem Wetter denn eigentlich gesagt, wie es sich im Oktober zu verhalten hat? Weiss das Wetter überhaupt, dass jetzt gerade Oktober ist? Weiss es, wann der 1. November stattfindet, damit es sein Tun und Lassen dem neuen Monat anpassen kann? Weiss das Wetter, wann der Winter anfängt; wann der Frühling, Sommer, Herbst?
Ich glaube, das Wetter weiss solche Dinge nicht. Es ist eine Naturgewalt und kümmert sich nicht darum, welche Monate der Mensch gerade durchlebt. Es kümmert sich auch nicht darum, dass es von den Menschen beobachtet und vorausgesagt wird. Es macht, was es für richtig hält. Es findet einfach statt.
Die Meteorologen konnten also dem Wetter nicht beibringen, was es zu tun hat. Aber die Meteorologen sollten vielleicht endlich mal lernen, dass sich das Wetter nicht an Kalöendermonate hält und aufhören zu sagen: «Es war zu kalt.» «Zu trocken.» «Zu nass.» «Zu warm.»