«20min.ch» meldet, dass man für die Deutschschweizer SRG-Radio- und Fernsehprogramme mal wieder neue Namen suche. Dies, weil per Anfang Jahr die beiden Unternehmen Radio sowie Fernsehen zu einem einzigen Unternehmen, dem SRF Schweizer Radio und Fernsehen, fusioniert wurden. Man ist nun offenbar der Meinung, die bisherigen Bezeichnungen SF 1 und SF zwei für das Fernsehen sowie DRS 1 (bis 4) beim Radio müssten angepasst werden, weil die unterschiedlichen Kürzel Verwirrung stiften.
Die SRG-Fernsehprogramme hatten nicht immer die Bezeichnungen SF 1 und SF zwei. Als es nur einen deutschschweizer Kanal gab, hiess es «Schweizer Fernsehen», ab 1985 «Fernsehen DRS», um klarzumachen, um welche Regionalzuständigkeit es sich handelt. Unter dem Fernsehdirektor Peter Schellenberg wurde wieder Name «Schweizer Fernsehen» eingeführt, weil man der Ansicht war, dass man sich eigentlich um die ganze Schweiz kümmere und nicht nur um die deutsch- und rätoromanische Schweiz (DRS). Mit dem nächsten Programmdirektor kam auch wieder ein Kürzel: «SF DRS», was infolge der Aufsplittung des Programms in zwei Kanäle zur Folge hatte, dass die Bezeichnungen «SF 1» und «SF 2» eingeführt wurden. Unter Ingrid Deltendre wurde ein neues, für jeden Kanal unterschiedliches Design eingeführt und die Bezeichnungen «SF 1», «SF zwei» sowie «SF info» für den Wiederholungs- und Ereigniskanal. Damit wurde endlich klare Marken geschaffen: SRG war die Veranstalterin der Radioprogramme (SR DRS) und des Fernsehens (SF).
Seit Anfang dieses Jahres herrscht nun wieder Chaos. Am Fernsehen ist nun immer öfter mal klein, mal sehr prominent das Kürzel SRF zu sehen. Schweizer Radio und Fernsehen. Das ist ein Unternehmen innerhalb der SRG Schweizerische Radio- und Fernsehgesellschaft. Und das sorgt nun für Verwirrung. Denn am Ende der Sendungen steht nun beim Copyright-Hinweis nicht mehr SF, sondern SRF. Früher stand beim Eurovisions-Signet das Kürzel SRG, als das Fernsehen noch «Schweizer Fernsehen» hiess. Erst die Einführung der Marke «SF DRS» schaffte auch hier Klarheit, später «SF». Nun auch hier wieder Verwirrung: das Programm heisst «SF 1», beim Eurovisionssignet steht aber «SRF».
Die Fusion von Radio und Fernsehen zu einem einzigen Unternehmen innerhalb der SRG ist für die Öffentlichkeit schon unübersichtlich genug, so dass man auf die visuelle Gestaltung dazu verzichten sollte. Diese Fusion ist in erster Linie eine SRG-interne Angelegenheit. Man sollte die mittlerweile eingebürgerten und bekannten Marken «SR DRS» und «SF» beibehalten und sogar wieder stärken, indem man sie wieder konsequent verwendet und auf das verwirrende SRF verzichtet.
Es hat keinen Sinn, dass man für teures Geld neue Namen sucht und bewährtes ersetzt; vor allem, weil man das Logo «SF» bei vielen Sendungen im Namen trägt und es auch als Trade-Mark-Signet verwendet. Damit hat man eine endgültige Marke eingeführt. Das visuelle Erscheinungsbild eines Fernsehprogramms kann man gerne immer wieder mal verändern (wie dies in diesem Jahr zum Beispiel bei ORF eins, SWR-Fernsehen und dem Bayerischen Fernsehen geschehen ist), aber der Name sollte sich nicht immer wieder ändern. Vor allem beim SF, weil dieses Kürzel vom Publikum (anders als DRS, das hauptsächlich mit dem Radio in Verbindung gebracht wurde/wird) anerkannt wurde.