9. Dezember 2009

Keine News mehr von NEWS

2009 ist das Jahr, in dem die die Pendlerzeitung «20 Minuten» 10 Jahre alt wird. Es ist aber auch dasjenige Jahr, in dem die Gratiszeitungen sterben. «Cash daily» und «.ch» hat es erwischt, zuerst die Ausgaben Bern und Basel von «News» und nun hat die Tamedia auch die Zürcher Ausgabe eingestellt. Ausgerechnet die beste aller Gratiszeitungen verschwindet wieder. «News» war informativer, sachlicher und journalistischer als der grosse Bruder «20 Minuten», der zwar ursprünglicher von der norwegischen Schibsted lanciert wurde, vor einigen Jahren – kurz vor der Lancierung der eigenen Pendlerzeitung «Express», die dadurch gestoppt wurde – von der Tamedia übernommen und seither dort verlegt wird.

Vielfach wird geschrieben, dass «News» lediglich auf den Markt gebracht wurde, um «.ch» zu verdrängen. Mag sein, dass das wirklich die Absicht war. Gebraucht hätte es das allerdings nicht:  die Werbekunden waren eh nicht bereit, in den zusätzlichen Gratiszeitungen zu werben. Man wolle «alle Pendler» erreichen, deshalb inseriere man nur in «20 Minuten», erklärte einst ein Sprecher von Coop Zürich-Zentralschweiz. Auf die Frage, warum man dann nicht in allen Pendlerzeitungen Inserate schalte, da es doch durchaus sein könne, dass «20 Minuten» nicht immer «für alle» vorrätig sei oder eben die anderen Zeitungen von manchen Leuten bevorzug würden, gab es keine Antwort.

«News» ist weg, und das Vertrauen in den Verlag Tamedia auch. Zu oft wurden Projekte einfach so eingestampft - «Express» und der Fernsehsender TV3 sind nur zwei Beispiele neben «News».

Was kommt als nächstes dran – möglichst auch noch kurz vor Weihnachten, damit die betroffenen Mitarbeiter verhagelte, wenn schon keine weissen Festtage haben?

7. Dezember 2009

Mensch, Gottschalk war richtig gut!

Sie sind wieder da, all die Jahresrückblick-Sendungen im Fernsehen. Nachdem Johannes B. Kerner sein Tätigkeitsfeld vom ZDF zu SAT.1 verlagert hat, wurde der Moderations-Job für die Sendung «Menschen 2009» frei.

Und er wurde Thomas Gottschalk übergeben.

Gottschalk führte erstaunlich ruhig, gelassen und sachlich durch die Sendung. Er hetzte nicht so durch die Themen, wie dies sein Vorgänger immer getan. Er setzte auch keine Fröhlichkeit auf, sondern war einfach sich selbst. Gottschalk war erstaunlich gut in der neuen Aufgabe und es war seit Jahren erstmals wieder ein Genuss, diese Sendung zu verfolgen. Nicht zuletzt auch, weil man endlich wieder Zeit für die einzelnen Themen hatte und der Sport keine zeitliche Übermacht hatte, wie dies sonst der Fall war.

Hoffentlich wird Thomas Gottschalk auch die künftigen «Menschen»-Sendungen moderieren.

5. Dezember 2009

Das ist unglaublich!

Am vergangenen Sonntag sagte das Schweizer Stimmvolk «Ja!» zu einem Minarett-Verbot. Und zwar mit 57%-Ja-Stimmen, was überall als «überraschend» und «sehr deutlich» kommentiert wurde. Sehr deutlich? «Sehr deutlich» wären 70% oder noch höhere Werte gewesen. 57% liegt dagegen nur gerade 7% über der Hälfte und man kann keineswegs von «sehr deutlich» sprechen.

Allerdings ist noch etwas anderes passiert. Etwas, was sonst wirklich sehr, sehr selten geschieht. Ausgerechnet wegen dieses Volksentscheides nimmt die Welt endlich mal Kenntnis davon, dass es die Schweiz auch noch gibt; ja, dass es in diesem Land nicht nur Banken, Schokolade und Berge gibt, sondern auch noch Politik! Wann berichtet die Weltpresse, die Europapresse denn schon mal über die Schweiz?

Eben!

Informationen erhält man immer aus Möglichst-weit-weg, aber aus der Schweiz?!